PressemitteilungVereinsleben

Im Gespräch mit MdB Aydan Özoğuz

Elisabeth Wazinski konnte am Mittwoch den 19. September 2018 die Hamburger Bundestagsabgeordnete Aydan Özoğuz (SPD), Staatsministerin a.D., in den Geschäftsräumen von Weiterbildung Hamburg e.V. begrüßen.

Frau Özoğuz (2. li) informierte sich über die aktuellen Herausforderungen der Zeit: Integration von Langzeitarbeitslosen und geflüchteten Menschen, Integrationsbegleiter, Kombination von Sprachvermittlung und beruflichen Kenntnissen außerhalb der starren Regeln des BAMF und der AZAV, die nach Auffassung von Frank Schimmel aktuell eher Integration verhindern als fördern.

Die Vorstandsvorsitzende Wazinski (mitte) griff diesen Faden auf – auch bei ESF-Projekten führt überbordende Bürokratie zur Einstellung von eigentlich innovativen Projekten.

Die schon in früheren Gesprächen gewonnene Erkenntnis, dass bei der Gruppe der geflüchteten Menschen nur mit ausreichenden Kenntnissen der deutschen Sprache eine nachhaltige Integration in Arbeit und Gesellschaft möglich ist, hat sich bestätigt.

Man war sich darüber einig, dass es hierfür individueller Integrationsketten bedarf. Längere (Bildungs-)Pausen führen in der Regel dazu, dass mühsam erlernte Sprachkompetenz wieder verloren geht. Der Vorstand von Weiterbildung Hamburg e. V. fordert zudem Integrationsbegleiter, die geflüchtete Menschen durch das Labyrinth von Bürokratie, Schul- und Bildungssystem sowie duale Ausbildung und Studium durchgängig begleiten. Hierfür müssen Anpassungen im SGB vorgenommen werden.

Frank Giese (2. re) und Jörg Krause-Dünow (1. re) machten deutlich, dass die Honorarvorgaben bei Sprachlehrer/innen durch das BAMF zu einer Zwei-Klassen-Gesellschaft bei Bildungseinrichtungen geführt haben und zu dem die wirtschaftliche Entscheidungsfreiheit der Unternehmen einschränken.

Auch der Fach- und Arbeitskräftebedarf der Sicherheitswirtschaft waren Thema. Frau Özoğuz, in Begleitung von Frau Paulsen (3.li) -Wissenschaftliche Mitarbeiterin- informierte sich über spezielle Integrationsmodelle für Langzeitarbeitslose, die als Pilotversuche laufen. Hinderlich sind auch hier die starren Vorgaben von SGB III und AZAV, die innovative Integrationsansätze verhindern und viel Kreativität erfordern.

Auf der Agenda stand aber auch der BDKS – Bundeskostendurchschnittsatz. Schimmel (1. li) wies darauf hin, dass trotz allgemeiner Kostensteigerungen sowie komplexerer Problemlagen und Qualifizierungsbedarfen der BDKS in einigen Berufsgruppen weiter gesunken ist. Dies erwecke den Eindruck, dass die Bundesagentur für Arbeit weniger Qualität wünscht.

Bei diesen Zukunftsthemen sind zwei Stunden knapp. Spezielle Themen, zu denen man im Gespräch bleiben will, sind identifiziert – Arbeitsaufträge verteilt.

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